Betrieb Nr. 24

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Allgemeines

  • Ort: Schweden
  • Label: -
  • Sauen-Plätze: 1200
  • Genetik: TN70 x Hampshire, Norwegische Landrasse
  • Erfahrung: 2 Jahre 5 Monate mit diesem System
  • System: Freies Abferkeln, keine Separation / Fixierung möglich + Deckzentrum mit Fixiermöglichkeit (Drei-Flächen-Bucht)

Leistungsdaten

  • Lebendgeboren: 15,5 Ferkel / Sau / Wurf
  • Abgesetzt: ~13,3 Ferkel / Sau / Wurf
  • Saugferkelmortalität: ~ 15 %
    • Davon etwa 50 % Verluste durch Erdrücken, kein Totbeißen (sehr selten mal bei einer Jungsau). Aggressivität wird auch bei mehrfacher Injektion nicht beobachtet, die Tiere versuchen wegzulaufen.
    • Ein anderer Betrieb mit exakt der gleichen Bucht hat eine Saugferkelmortalität von nur 10 %. Die Lüftung in dem anderen Stall kann deutlich mehr Luft umtauschen, weshalb das Lüftungssystem hierfür als Hauptursache vermutet wird.

Abferkelstall (Skizze 1):

Buchtengröße: 6,8 m2 Die Bucht wurde von einem Landwirt entworfen, der sich sehr viele Ställe angesehen hat, nicht von einer Firma.

Fixation: 0 Tage

Landwirt: „Abferkelabteile mit wenigen Tieren sind besser, da sie leiser sind. Zudem haben wir an die Decken eine Lärmdämmung eingebaut, die sehr gut funktioniert. Auch die Türen haben einen besonders leisen Schließmechanismus (siehe Bild). 90% der Sauen ferkeln richtig herum - also so, dass die Ferkel direkt vor dem Ferkelnest auf die Welt kommen.“

Ferkelnest: etwas unter 1m2

  • Mit Bodenheizung und Wärmelampe von oben.
  • Landwirtin: „Das Ferkelnest könnte etwas größer sein.“
  • Landwirt: „Der Ausgang des Ferkelnestes ist durch senkrechte Stäbe abgetrennt. Es wäre besser, wenn diese rundlich wären und somit ein Abstand zwischen der liegenden Sau und dem Ferkelnest bestehen bleibt. Durch das Ferkelnest entsteht am hinteren Ende des Ferkelnestes in der Bucht eine Ecke, die häufig verkotet wird. Es wäre besser, wenn das Ferkelnest direkt gerade bis zur Wand gehen würde.“

Boden
„Alter Beton wird sehr offenporig. Darum bringen wir vor dem Abferkeln eine Kalkmischung auf (weiße Schicht auf dem Boden - siehe Bilder) welche die Carpalgelenke der kleinen Ferkel schützt. Zudem wird seltener Durchfall beobachtet. Die Kalkschicht trägt sich im Laufe der Säugezeit von alleine ab (grauer Boden bei älteren Würfen - siehe Bilder).“

Entmistung:
Jede Bucht besitzt drei Türen. Das Betreten und Verlassen der Buchten ist darum sehr einfach. Die Bucht soll jedoch so selten wie möglich betreten werden. Festmist kann manuell vom Gang aus Richtung Spaltenboden geschoben werden.

Fütterung:
Die Stange vor dem Futtertrog verhindert das Abferkeln in den Trog und bietet anschließend einen Schutz für die Ferkel. Die Stange kommt etwa 2 Wochen nach Abferkelung weg (Halterung an der Wand). Der Langtrog funktioniert sehr gut. Die Ferkel fressen dort sehr gut.

Besonderheiten:
Die Buchtenwände sind nicht blickdicht, sodass Sauen gemeinsam fressen und Kontakt zueinander haben können.
Landwirtin: „Wir haben Türen mit einem speziellen, lärmreduzierenden Schließmechanismus und Dämmungen an der Decke, um Geräusche so weit wie möglich zu reduzieren.“

Sind Sie persönlich und wirtschaftlich mit der Haltungsform ihrer Sauen zufrieden?
Landwirtin: „Ja. Die Tiergesundheit der Sauen ist besser und sie können länger im System bleiben. Wir würden nicht zu einem Kastenstandsystem zurückgehen.“

Was würden Sie einem Kollegen / einer Kollegin empfehlen, der / die überlegt sein / ihr Haltungssystem an die Rechtsänderung anzupassen?
Landwirtin: „Mechanismen zur Geräuschminimierung (Lärmschutzdecken, -türen), gute Lüftung, die auch im Sommer die Temperatur deutlich reduziert.“

Deckzentrum (Skizze 2):

Landwirtin: „Keine Fixierung der Sauen im Deckzentrum. Es wäre aber möglich. Tränkensauberkeit ist hier kein Problem. Funktioniert gut.“
Skizze 1: Abferkelbucht

Skizze 1: Bucht im Abferkelstall

Skizze 2: Deckzentrum

Skizze 2: Deckzentrum