Betrieb Nr. 16

Allgemeines

  • Ort: Bayern, Deutschland
  • Label: Bio
  • Sauen-Plätze: 48
  • Genetik: Topigs TN70
  • Erfahrung: 2 Jahre 5 Monate mit diesem System
  • System: Umbau-Außenklimastall (überdacht, Seiten oben offen)
    • Freies Abferkeln, Separation möglich, Fixierung nicht möglich
    • Gruppensäugen
    • Deckzentrum ohne Fixierung

Leistungsdaten

  • Lebendgeboren: 16,5 Ferkel/ Sau/ Wurf
  • Abgesetzt: ~14 Ferkel/ Sau/ Wurf
  • Saugferkelmortalität: ~ 10 %
    • davon etwa 90 % Verluste durch Erdrücken
    • kein Totbeißen

Landwirt: Wirtschaftlich läufts.

 

Abferkelstall (Skizze 1):

Buchtengröße: 10 m2

Fixation: 0 Tage

Landwirt: „Einen Kastenstand zum Abferkeln braucht es nicht! Bügel zum Schutz der Ferkel haben wir nachgerüstet und sind damit sehr zufrieden.“

Landwirt: „Eine Möglichkeit die Sau zu separieren, um z.B. die Ferkel zu kastrieren, wäre angenehm. Bei etwa 10 % der Sauen, mehrheitlich Altsauen, kann man alleine nicht rein und braucht Unterstützung.“

Ferkelnest: ~0.5 x 1 m2

  • Deckelheizung, Strom
  • Neben dem Ferkelnest ist ein Bereich für die Anfütterung der Ferkel eingebaut. Dieser wird aber kaum angenommen und wird daher nur während der Kastration zum Separieren der Tiere, sowie zum Betreten der Bucht genutzt (Skizze 1)

Landwirt: „Thermostat, Temperaturkurve etc. brauche ich nicht. Das Ferkelnest ist aber viel zu klein, es müsste doppelt so groß sein. Dass das Ferkelnest erst nach Öffnen des Deckels, zur Sau hin geschlossen werden kann, ist auch nicht ideal, viele Ferkel verlassen dann bereits das Ferkelnest.“

Boden: Planbefestigt mit Stroh im Liegebereich, leicht abschüssig, geringer Perforationsgrad für Urinabfluss im hinteren Bereich der Bucht.

Entmistung: Mindestens alle 5 Tage mit dem Hoflader.

Landwirt: „Je nach Temperaturkurve kann es sein, dass die Schlupfwespen den Fliegen nicht mehr Herr werden.“

Fachliche Anmerkung LGL: Der Landwirt versucht intensiv den Fliegenbefall in den Griff zu bekommen, ist aber auf Grund des Labels in seinen Möglichkeiten der Bekämpfung eingeschränkt. Es wurde geraten, den Mist täglich aus den Buchten zu entfernen.

Tränke: Mutter-Kind-Tränke;

Landwirt: „Wir mussten die Tränken im hinteren Bereich der Abferkelbucht recht mittig platzieren, damit wir die Tore zum Misten hinten schließen können (siehe Skizze 1). Dies führt jedoch dazu, dass die Mutter-Kind-Tränke häufig verschmutzt, da sie im Kotbereich ist. Zudem ist sie für die Ferkel etwas hoch. Die Sauen trinken jedoch sehr gerne daraus.“

Fütterung: Von Hand;

Landwirt: „Wir stopfen nach dem Einstallen Stroh unter den Trog, so dass dort später kein Ferkel drunter kann. Erdrückungsverluste haben wir am Trog keine. Zum Betreten der Bucht wird über die Buchtenwände der Ferkel-Anfütterung gestiegen."

Besonderheiten: Abdeckung über der Sau im Liegebereich;

Landwirt: „Im Winter liegt die Sau immer unter dem Deckel, im Sommer ist es variabel.“ Landwirt: „Wenn die Sau Stroh hat, sind auch Wände aus Holz möglich. Vor Geburt beißen die Sauen häufig ins Holz.“ (die Holzwände auf den Bildern sind 2,5 Jahre alt)."

Gruppensäugen (Skizze 2)

Landwirt: „Es werden immer 2-3 Sauen in Gruppe gehalten- das funktioniert gut. Der Innenbereich ist zu groß und wird von den Sauen als Kotbereich verwendet, darum ist der Arbeitsaufwand für die Reinigung hier sehr groß.“


Landwirt: „Ferkelverluste im Bereich Gruppensäugen sind sehr variabel. Mal keine, mal plötzlich zwei bis drei auf einmal. Das Ferkelnest ist etwa 2 m2 groß.“

Deckzentrum (Skizze 3)

Skizze 3: Deckzentrum mit Eberbucht

Landwirt: „Keine Fixierung der Sauen im Deckzentrum. Es wäre aber möglich. Tränkensauberkeit ist hier kein Problem.“

Weitere Tipps des Landwirtes

„Schreckhafte Sauen sind nachteilig, da durch sprunghaftes Aufstehen Ferkel totgetrampelt werden.“

Skizze 1: Bucht im Abferkelstall

Skizze 2: Bucht im Bereich Gruppensäugen